Das Nomen

Nomen

Das japanische Nomen („Substantiv“) kennt weder die Deklination (z.B. das Haus, des Hauses, dem Haus) noch die formale Unterscheidung von Singular und Plural und auch keinen Artikel (das Haus, ein Haus). Das Nomen ist, kurz gesagt, unveränderlich. Das Nomen „pan“ (パン Brot) kann demnach bedeuten: „das Brot“, „ein Brot“, „Brote“, und ein japanischer Satz mit zwei Nomina (z.B. „Sensei wa pan o kaimasu“: bestehend aus den Hauptelementen Lehrer - kaufen - Brot) kann so gesehen u.a. folgende Bedeutungsvariationen im Deutschen bekommen:

Der Lehrer kauft Brot(e).
Ein Lehrer kauft Brot(e).
(Die) Lehrer kaufen Brot(e).
Die Lehrerin kauft Brot(e).
Eine Lehrerin kauft Brot(e).
(Die) Lehrerinnen kaufen Brot(e). etc. etc.

Da jedoch jeder geschriebene oder gesprochene Satz im Kontext steht, kann in der Regel für jeden japanischen Satz eine recht eindeutige deutsche Entsprechung gefunden werden.
Im Übrigen gehören im Japanischen folgende Wörter zur Kategorie des Nomen:

  1. Bezeichnung von Sachen (im weitesten Sinn)
    (Berg (やま), Mensch (ひと), Student 学生(がくせい), Katze (ねこ), Herz (こころ), Gedanke (かんが)え, Sprachkurs 語学(ごがく)コース, etc.)
  2. Orts-, Personen- und sonstige Eigennamen
    (Tokyo 東京(とうきょう), Duisburg デュイスブルク, Max Weber マックス・ウェーバー, Eiffelturm エッフェル(とう))
  3. Zahlen und Zahlwörter
    (zwanzig 二十(にじゅう), zwei Stück (ふた)つ, 5 Gramm 5 グラム, Nr. 8 第八(だいはち), etc.)
  4. Pronomen ( Personal-, Demonstrativ-, Fragepronomen, etc.)
    (ich (わたし), er (かれ), dies これ, hier ここ, wann いつ, welches どれ, etc.)
  5. Nähre Bezeichnung der Lage
    (oben (うえ), unten (した), links (ひだり), rechts (みぎ), innen (なか), hinten (うし)ろ, zwischen (あいだ), etc.)


Subjekt

Das Subjekt, d.h. das nominale Wort, das im Deutschen normalerweise als Ausgangspunkt einer Äußerung steht, bleibt im Japanischen oft unerwähnt. Die erste und zweite Person des Personalpronomens werden sogar fast immer weggelassen. Der Japaner empfindet es als besonders unhöflich, wenn das „Ich“ oder das „Du/Sie“ in der Rede bzw. im geschriebenen Text zu oft vorkommt. Das viele „Ich“ wird als Egozentrismus, und das häufige „Du/Sie“ wie ein „Verhör“ aufgenommen.
Das Subjekt, das in vielen Sprachen als eines der wichtigsten Bausteine eines Satzes gilt, hat also im Japanischen, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Bedeutung. Konstruktionen wie Subjekt - Prädikat - Objekt (S-P-O), die den Ausgang fast aller europäischen Sprachen ausmachen, kommen im Japanischen höchst selten vor, wobei als „Idealform“ die Verbindung [Subjekt]-Objekt-Prädikat (S-O-P) die Regel ist. „Ich gehe in die Bibliothek“ lautet im Japanischen: Tosho-kan e ikimasu (Bibliothek in gehen) 図書館へ行きます.