Lektion 1

Grammatik

Lektion 1

文法第一課


  1. Satz mit verbalem Prädikat

    動詞述語文

  2. Das Nomen (N)

    名詞

  3. Die Partikeln (P)

    助詞

  4. Fragesatz

    疑問文

Satz mit verbalem Prädikat (第1課)

Wie der Name schon sagt, spielt bei einem Satz mit verbalem Prädikat das Verb eine zentrale Rolle. Um Sätze mit verbalem Prädikat (in der Art von „Wo kommen Sie her?“, „Ich komme aus Deutschland.“) bilden zu können müssen wir zunächst die einzelnen Bestandteile eines (Verbal-)Satzes kennenlernen. Im Folgenden werden diese Bestandteile erklärt und die wichtigsten Informationen gegeben, damit Sie Sätze mit verbalem Prädikat selbst bilden können. Sätze mit anderen Prädikaten sollen in den folgenden Lektionen behandelt werden.

Das Verb

In der japanischen Gegenwartssprache existieren 3 verschiedene Arten (sogenannte Klassen) von Verben, die sich durch formale Kriterien unterscheiden lassen. (sogenannte Flexionsklassen)Info About Flexion

1. schwach veränderliche Verben (Abk.: 弱V),   Japanisch: 弱変化動詞 (jaku henka dōshi)
2. stark veränderliche Verben (Abk.: 強V),   Japanisch: 強変化動詞 (kyō henka dōshi)
3. unregelmäßige Verben (Abk.: 不V),   Japanisch: 不規則動詞 (fukisoku dōshi)


Die 3 Verbklassen

A. schwach veränderliche Verben (弱V ichidan)

Die sogenannten schwach veränderlichen Verben (弱V ichidan) enden in der lexikalisierten Form (=„Wörterbuchform“) auf den Laut -ru (~る). Dabei steht vor dieser Endung immer ein e- oder i-Laut, genauer, eine e- oder i- Silbe des japanischen Silbenalphabets (siehe Hiragana Tabelle im „Begleitmaterial“).
Beispiele:

見る   mi-ru   sehen
起きる   oki-ru   aufstehen
着る   ki-ru   anziehen (Kleidung)
食べる   tabe-ru   essen
開ける   ake-ru   öffnen
閉める   shime-ru   schließen


Quiz:

Versuchen Sie nun aus folgenden Verben alle 弱V herauszufinden:

(taberu)(ochiru)(!asobu)(tariru)(oshieru)(kariru)(ikiru)(niru)(!okoru)(!wakaru)(ageru)(kariru)(!tobu)(miseru)(!morau)(!okuru)(kangaeru)(!mitsukaru)

Quiz: Versuchen Sie nun aus folgenden Verben alle 弱V herauszufinden:
1. taberu 2. ochiru 3. asobu 4. tariru 5. oshieru 6. kariru 7. ikiru 8. niru 9. okoru 10. wakaru 11. ageru 12. kariru 13. tobu 14. miseru 15. morau 16. okuru 17. kangaeru 18. mitsukaru


Lösung: 1, 2, 4, 5, 6, 7, 8, 11, 12, 14, 17


B. stark veränderliche Verben (強 V godan)

Die sogenannten stark veränderlichen Verben (強V godan) enden in der lexikalisierten Form auf einen der u-Laute des japanischen Silbenalphabets (=Kana-Tabelle). Die Kana-Tabelle zeigt 12 (theoretische) Möglichkeiten dieser Endung auf, nämlich: -u, -ku, -gu, -su, -zu, -tsu, -nu, -fu, -bu, -mu, -yu oder -ru. In der Praxis sind jedoch nur 9 dieser Laute vertreten: -u, -ku, -gu, -su, -tsu, -nu, -bu, -mu und -ru.
Hier jeweils ein Beispiel dieser Verbklasse:

買う   ka-u   kaufen
書く   ka-ku   schreiben
脱ぐ   nu-gu   sich entkleiden
話す   hana-su   sprechen
待つ   ma-tsu   warten
死ぬ   shi-nu   sterben
遊ぶ   aso-bu   spielen
飲む   no-mu   trinken
作る   tsuku-ru   herstellen

Die stark veränderlichen Verben (強V) haben außer dem oben genannten Merkmal des u-Auslautes keine weiteren Gemeinsamkeiten. Im Übrigen gehören die meisten japanischen Verben dieser Klasse an. Wenn also ein beliebiges Verb des Japanischen nicht die Bedingung eines 弱V (=schwach veränderliches V) erfüllt, kann man getrost davon ausgehen, dass es sich um ein 強V (=stark veränderliches V) handelt.
Wie in jeder natürlich entstandenen Sprache gibt es leider gewisse Abweichungen von der Norm. So gehören einige wenige Verben, die die Gestalt eines schwach veränderlichen Verbs besitzen, den stark veränderlichen Verben an. Beispielsweise ist das Verb „shiru“ (wissen; 知る) trotz der Gestalt eines 弱V (das „shi-ru“ endet mit einem „-ru“, wobei davor ein i-Laut steht) ein 強V. Ebenso ist das Verb der Lektion 1 „kaeru“ (zurückkehren: 帰る) statt 弱V ein 強V. Das liegt einfach daran, dass die beiden Verben in der lexikalisierten Form auf ein -ru enden, was ja auch ein u-Laut des Silbenalphabets ist und somit die oben genannte Voraussetzung eines stark veränderlichen Verbs erfüllt. Zum Glück beschränkt sich diese Art von „Überlappung“ auf einige wenige Verben, die sich als Ausnahmen leicht einprägen lassen.
Einen häufigen, aber durchaus vermeidbaren Anfängerfehler, stellt die Verwechslung von einem 弱V und folgenden 強V dar: tsukuru, hakaru, magaru, noboru, tomaru, atsumaru etc. etc..
Alle diese genannten Verben enden zwar auf ein „-ru“, erfüllen aber nicht die zweite Bedingung eines 弱V, dass der Wortstamm auf einen e- oder i-Laut endet Diese gehören also eindeutig den stark veränderlichen Verben an.

Quiz:

Versuchen Sie in der folgenden Reihe alle stark veränderlichen Verben (強V) ausfindig zu machen:

(yorokobu)(narau)(!dekiru)(kiku)(!tateru)(!miru)(hataraku)(suu)(owaru)(!oboeru)(!yameru)(!deru)(!oshieru)(hanasu)(hajimaru)(wakaru)(magaru)(noboru)

Quiz: Versuchen Sie in der folgenden Reihe alle stark veränderlichen Verben (強V) ausfindig zu machen:
1. yorokobu 2. narau 3. dekiru 4. kiku 5. tateru 6. miru 7. hataraku 8. suu 9. owaru 10. oboeru 11. yameru 12. deru 13. oshieru 14. hanasu 15. hajimaru 16. wakaru 17. magaru 18. noboru


Lösung: 1, 2, 4, 7, 8 , 9, 14, 15, 16, 17 und 18


C. unregelmäßige Verben

Die Verben kuru (来る; herkommen) und suru (する; tun, machen) sind die einzigen unregelmäßigen Verben in der japanischen Sprache. Kuru und suru nehmen je nach ihrer Funktion im Satz (sogenannte Flexion) Strukturen an, die mit keinem anderen Verb vergleichbar sind. Mit anderen Worten lassen sich bei diesen Verben im Gegensatz zu den Verben der bereits eingeführten Klassen keine Regeln anwenden, die die Bildung verschiedener Flexionsformen erleichtern.

Weitere Merkmale des Verbs

Neben der eben erwähnten Tatsache, dass im Japanischen nur zwei unregelmäßige Verben existieren, kennt das japanische Verb im Gegensatz zu den meisten europäischen Sprachen keine Konjugation. Es gibt also weder eine personenabhängige Veränderung (z.B. sehe, siehst, sieht, sehen, seht) noch eine Singular-Plural-Veränderung (Hans trinkt gerne Bier/Petra und Hans trinken gerne Bier). So bedeutet beispielsweise das Verb „nomu“ (飲む: trinken) je nach Zusammenhang „ich trinke“, „wir trinken“, „sie trinkt“, „sie trinken“ und so weiter. Wenn man von den gängigen Sprachen ausgeht, erscheint einem das Fehlen einer Konjugation am Anfang ungewöhnlich, aber gleichzeitig ist das eine unschätzbare Erleichterung beim Fremdsprachenerwerb. Eine Konjugation ist für eine Sprache nicht unbedingt notwendig, zumal in der Realität kein Wort ohne Zusammenhang (sogenannten Kontext) ausgesprochen oder geschrieben wird, und somit fast immer die Frage nach der Person und der Personenzahl eindeutig beantwortet werden kann.

Flexion der Verben

Über die inzwischen eingeführte lexikalisierte Form (auch: „Lexikonform“, „Grundform“ etc.) hinaus, die sozusagen den Ausgangspunkt des Verbs ausmacht, existieren eine Reihe von Veränderungen des Verbs in seiner äußeren Gestalt. (Gemeint sind beispielsweise „Veränderungen“ temporaler oder modaler Art.) Verben dienen im Japanischen als wichtigste Träger verschiedener Informationen, die die Aussagekraft eines Satzes bzw. Satzteils stark variieren.
Die Veränderung der Verbform, die zur Variation der Aussage dient, nennt man Flexion. Im Gegensatz zum Deutschen, wo die Veränderung der Aussagekraft des Satzes in der Regel mit Hilfe von Hilfswörtern geschieht (Ich esse Fleisch → Ich esse kein Fleisch/Ich lasse Fleisch essen/Ich würde gerne Fleisch essen etc.) erfolgt im Japanischen derselbe Vorgang durch Anhängen von bestimmten Informationsträgern an den jeweiligen unveränderlichen Stamm des Verbs.
Mit anderen Worten verläuft die Verbflexion im Japanischen nach einem denkbar einfachen Schema:
Wenn man jedes beliebige Verb verändern (flektieren) möchte, nimmt man den Verbstamm und fügt eine entsprechende Endung hinzu: Verbstamm + Information → neue Aussage
Ein Beispiel auf der Wortebene haben wir bereits mehrfach kennengelernt Die lexikalisierte Form der Verben wurde nach dem genannten Schema gebildet. (z.B. entsteht das Verb „essen“ durch „tabe- + -ru“) Auf der Satzebene wird beispielsweise ein Aussagesatz wie „Ich esse Fleisch“ im Japanischen in eine andere Satzform „Ich würde Fleisch essen“ umgewandelt, indem der Verbstamm den bisherigen Informationsträger, nämlich die Information der „Aussage“, sozusagen abkoppelt und einen neuen Informationsträger, also die „Vermutung“ bzw. den „Wunsch“ annimmt. Auf diesem sehr einfachen Denkschema beruht jede, auch noch so differenzierte Flexion des japanischen Verbs. Bei zwei und mehr Informationen wird dieser Vorgang praktisch parallel vollzogen, indem der unveränderliche Verbstamm wie eine Lokomotive, die mehrere Waggons zieht, eben mehrere Informationen mitführt:

Verbstamm
Info 1 Info 2 Info 3 Info 4 usw.
◎ ◎◎ ◎ ◎ ◎ ◎ ◎ ◎ ◎ ◎
z.B. tabe- -sase- -ta- -rashii- -desu
Verbstamm „essen“ Kausativ Perfekt Vermutung Höflichkeit

Bedeutung: „scheint wohl zum Essen veranlasst zu haben“; im Original: 食べさせたらしいです

Voraussetzung für die Verkettung des Verbstamms mit der unmittelbar folgenden Information, sowie allen weiteren Verkettungen der nachstehenden Informationen untereinander, ist sozusagen die passende Form der Kupplung. Im Laufe des Semesters werden wir verschiedene Formen von „Kupplungen“ kennenlernen, die notwendig sind, um die sprachlichen Informationen wie Vermutung, Passiv, Kausativ etc. an den Verbstamm ankoppeln zu können. In den ersten Lektionen wird eine einzige Kupplungsform (genauer: 2. Flexionsstufe) eingeführt, mit deren Hilfe bereits eine ganze Reihe von verschiedenen Informationen (Waggons) verbindbar sind.

Die allgemein höfliche Aussageform

Die japanische Sprache unterscheidet verschiedene Sprachebenen, die den gesellschaftlichen Erfordernissen gerecht werden. Darunter findet man die allgemein höfliche Sprachebene, die von jedem Japaner verstanden und vielleicht noch wichtiger als höflich genug akzeptiert wird. Abgesehen von manchen speziellen Situationen, die eigentlich eine andere Sprachebene verlangen (z.B. würde man in Deutschland auch nicht Kinder mit dem höflichen „Sie“ anreden), stellt diese Sprachebene quasi eine universal einsetzbare Form dar.

beachte:
Es sei hier schon erwähnt das diese Allgemein höfliche Form im Grunde schon eine Sonderform darstellt. Eigentlich sind desu und masu so eine Art Partikel, die abgewandelt sind. Im Grunde ist der verbale Satz so auf gebaut das A B macht. Bedeutet auch das man ganz einfach einen Satz bilden kann, der aus dem Subjekt und dem Prädikat besteht. Die Verbindung dazu ist einfach der Partikel が. Auch wenn man ihn nicht sieht er ist immer da. Als Beispiel wäre „Petra läuft. oder Petra ist am laufen.“, wie der Rheinländer sagen würde. Stellen wir das ins japanische um. Dann nehmen wir Petra ペトラ und laufen 歩く. Diese müssen wir noch verbinden dazu bedient man sich des Partikel が und verbindet beide Worte also „ペトラが歩く。”. Schon hat man einen verbalen Aussagesatz.
Um es genau zu nehmen ist es eigentlich einfacher anfänglich, ohne desu/masu zu beginnen da sich von der Satz Struktur grob nichts ändert. Es bleibt immer A macht B oder A ist B.
Und wie man im weiteren Verlauf sieht hat man schon einige Verb Änderungen, wenn es in die Allgemein höfliche Form umgewandelt wird.

Um eine möglichst rasche Kommunikationsfähigkeit zu erlangen, befasst sich die vorliegende Grammatik in erster Linie eben mit dieser allgemein höflichen Form, anstatt parallel die verwirrende Fülle der anderen Ebenen (z.B. die sehr höfliche Ebene, oder die höflichkeitsfreie Ebene) mit einzubeziehen.
Die erste praktisch anwendbare Verbform, die wir Kennenlernen, ist die allgemein höfliche Aussageform.
(Unter Aussageform wird hier die nicht-perfektive Form verstanden.)
Gemeinsam für alle 3 Verbklassen lautet die Information für die allgemein höfliche Aussageform:

Verbstamm + masu (ます)   (Aussprache: „mass“ wie „Pass“ oder „was“ im Deutschen)
Daher wird dies auch als die „masu“-Form bezeichnet.

Die Bildung der „masu“-Form für die jeweilige Verbklasse lautet:

弱V:  Verbstamm + masu
Lexikonform   dt. Bedeutung   Verbstamm   masu-Form
見る mi-ru   sehen   mi-   mi-masu
起きる oki-ru   aufstehen   oki-   oki-masu
できる deki-ru   können   deki-   deki-masu
いる i-ru   sich befinden   i-   i-masu
食べる tabe-ru   essen   tabe-   tabe-masu
開ける ake-ru   öffnen   ake-   ake-masu
閉める shime-ru   schließen   shime-   shime-masu


強V:  Verbstamm (2.Stufe/i-Auslaut) + masu
Lexikonform   dt. Bedeutung   Verbstamm   masu-Form
買う ka-u   kaufen   ka-i-   ka-i-masu
書く ka-ku   schreiben   ka-ki-   ka-ki-masu
泳ぐ oyo-gu   schwimmen   oyo-gi-   oyo-gi-masu
話す hana-su   sprechen   hana-shi-   hana-shi-masu
待つ ma-tsu   warten   ma-chi-   ma-chi-masu
死ぬ shi-nu   sterben   shi-ni-   shi-ni-masu
遊ぶ aso-bu   spielen   aso-bi-   aso-bi-masu
飲む no-mu   trinken   no-mi-   no-mi-masu
作る tsuku-ru   herstellen   tsuku-ri-   tsuku-ri-masu



Gerade hier bei den 強V wird deutlich, dass der letzte Laut des Verbstamms von dem der Lexikonform abweicht. Die allgemein höfliche Form hat sozusagen eine andere Form der Kupplung (sie gehört einer anderen Flexionsstufe an).

Was bei der Lexikonform den u-Laut darstellte, hat sich bei dieser Form zum i-Laut verwandelt:

~ う   ~ u     ~ い   ~ i
~ く   ~ ku     ~ き   ~ ki
~ ぐ   ~ gu     ~ ぎ   ~ gi
~ す   ~ su     ~ し   ~ shi
~ つ   ~ tsu     ~ ち   ~ chi
~ ぬ   ~ nu     ~ に   ~ ni
~ ぶ   ~ bu     ~ び   ~ bi
~ む   ~ mu     ~ み   ~ mi
~ る   ~ ru     ~ り   ~ ri



Das Schema der Flexion bei den 強V erscheint besonders systematisch, wenn wir die in der Einführung vorgestellte Tabelle des Silbenalphabets (a, i, u, e, o, ka, ki, ku, ke, ko etc.) heranziehen. Alle 強V in der masu-Form nehmen den i-Laut der 2.Stufe (die in der unteren Tabelle fett gedruckte Reihe) an. Aus Platzgründen hier nur eine unvollständige Tabelle (näheres vgl. Begleitmaterial zum Japanisch Intensivkurs):

Stufen:     1.     2.     3.     4.     5. 
Vokalreihe     a     i     u     e     o 
k-Reihe     ka     ki     ku     ke     ko 
s-Reihe     sa     shi     su     se     so 
t-Reihe     ta     chi     tsu     te     to 
n-Reihe     na     ni     nu     ne     no 
etc. etc.                          


不V:  Verbstamm (2.Stufe/i-Laut) + masu
Lexikonform   dt. Bedeutung   Verbstamm   masu-Form
する suru   tun, machen   し- shi-   shi-masu
来る kuru   herkommen   き- ki-   ki-masu


Die Bedeutung der masu-Form

Die masu-Form hat eher die Information des Zukünftigen.
Tabemasu (食べます) heißt also streng genommen nicht „ich esse“ (oder „isst“, „essen“, „esst“) im Sinne von „man nimmt gerade etwas ein“, sondern eher „man wird es tun“, bzw. „man tut es bestimmt, aber es ist jetzt noch nicht eingetreten“. Die masu-Form gibt demnach kein gegenwärtiges Geschehen wieder, sie zeigt sozusagen den nicht vollendeten Zustand, im wahrsten Sinne des Wortes die „nicht perfektive“ Form an.
Daneben kann das „masu“ auch bedingt das „gewohnheitsmäßige Tun“ (z.B. „Ich lese Zeitung“ im Sinne von „Ich pflege Zeitung zu lesen“) wiedergeben. (Die grammatikalisch präzisere Form des gerade Erfolgens bzw. des gewohnheitsmäßigen Tuns, die mit der Verlaufsform („-ing“-Form) des Englischen vergleichbar ist, wird erst in Lektion 11 dieses Lehrbuchs behandelt, da sie gewisse grammatische Vorkenntnisse voraussetzt.)
So wie wir im Deutschen den Zeit- oder den „Gewohnheitsaspekt“ im alltäglichen Sprachgebrauch als übergenau, fast als gekünstelt empfinden und daher statt „Was wirst Du heute essen?“ oder „Was pflegst Du zu essen?“ eher die saloppen Versionen wählen („Was isst Du heute?“ bzw. „Was isst Du?“) kann auch im Japanischen die masu-Form für die genannten Aspekte eingesetzt werden. Lassen Sie sich also nicht beirren, wenn in der deutschen Übersetzung der Beispielsätze der Zukunftsaspekt nicht immer erwähnt wird.

Quiz: Formen Sie folgende Verben zur masu-Form
1. taberu → tabemasu|食べます|たべます()
2. miru → mimasu|見ます|みます()
3. nomu → nomimasu|飲みます|のみます()
4. iku → ikimasu|行きます|いきます()
5. kaeru → kaerimasu|帰ります|かえります()
6. suru → shimasu|します|()
7. kau → kaimasu|買います|かいます()

1.taberu 2.miru 3.nomu 4.iku 5.kaeru 6.suru 7.kau

Lösung: tabemasu, mimasu, nomimasu, ikimasu, kaerimasu, shimasu, kaimasu


Das Perfekt

Die Perfektform des Verbs ist, nachdem die masu-Form bekannt geworden ist, denkbar einfach zu bilden. Durch Austauschen der Endung „-masu“ mit der Information „-mashita“ (ました) erhalten wir die Perfektform eines jeden Verbs. (tabe-mashita: „ich habe gegessen“; mi-mashita: „ich habe gesehen“)
Beachten Sie bitte, dass „mashita“ etwa wie „maschta“ ausgesprochen wird. (=Vokalschwund)

Verbstamm + mashita (ました)     Perfekt

Im Folgenden finden Sie einige Wortbeispiele und deren Wandlung zur Perfektform:

Verbklasse   Lexikonform   dt. Bedeutung   masu-Form   Perfektform
弱V   見る miru   sehen   見ます mimasu   見ました mimashita
  起きる okiru   aufstehen   起きます okimasu   起きました okimashita
  できる dekiru   können   できます dekimasu   できました dekimashita
  食べる taberu   essen   食べます tabemasu   食べました tabemashita
  開ける akeru   öffnen   開けます akemasu   開けました akemashita
  始める hajimeru   beginnen   始めます hajimemasu   始めました hajimemashita
  すてる suteru   wegwerfen   すてます sutemasu   すてました sutemashita
強V   買う kau   kaufen   買います kaimasu   買いました kaimashita
  書く kaku   schreiben   書きます kakimasu   書きました kakimashita
  泳ぐ oyogu   schwimmen   泳ぎます oyogimasu   泳ぎました oyogimashita
  話す hanasu   sprechen   話します hanashimasu   話しました hanashimashita
  待つ matsu   warten   待ちます machimasu   待ちました machimashita
  死ぬ shinu   sterben   死にます shinimasu   死にました shinimashita
  遊ぶ asobu   spielen   遊びます asobimasu   遊びました asobimashita
  飲む nomu   trinken   飲みます nomimasu   飲みました nomimashita
  作る tsukuru   herstellen   作ります tsukurimasu   作りました tsukurimashita
不V   来る kuru   herkommen   来ます kimasu   来ました kimashita
  する suru   tun, machen   します shimasu   しました shimashita

beachte: mashita wird wie „maschta“ ausgesprochen. Das „i“ verschwindet nach der Regel des Vokalschwunds.

Das Prädikat

Oft wird das Prädikat mit dem Verb verwechselt, so dass hier für diejenigen, die schwach auf dem Gebiet der Grammatik sind, dieser Ausdruck nochmals klargestellt werden soll. Fremdsprachenprofis können diese Passage überfliegen und sich mit dem Nomen weiter beschäftigen.
Wie wohl in jeder Sprache bestehen japanische Sätze aus verschiedenen grammatisch definierbaren Satzteilen. Das Prädikat ist dabei der wichtigste Bestandteil eines Satzes, da sich dort die Kernaussage konzentriert. Das Prädikat im Japanischen lässt sich grob in folgende drei Kategorien einteilen, wobei wir die deutsche Sprache als theoretische Grundlage zum Verständnis des Prädikats heranziehen wollen.

  1. „Der Vogel zwitschert“ oder „Blumen blühen“ zeigen an, dass etwas mit einer Sache (Nomen) (im weitesten Sinne) geschieht. Das Geschehen wird durch ein Verb gekennzeichnet. Solche Sätze besitzen also ein verbales Prädikat.
  2. „Herr Weber ist kräftig“ oder „Die Wellen sind ruhig“ sind Sätze, bei denen die Eigenschaft einer „Sache“ (Nomen) mit Hilfe des Adjektivs angezeigt wird. Solche Sätze besitzen ein adjektivisches Prädikat.
  3. „Das ist ein Tisch“ oder „Japaner sind Asiaten“ machen deutlich, dass eine bestimmte Sache (Nomen) zu einer übergeordneten Kategorie (Nomen) gehört. Solche Sätze besitzen ein nominales Prädikat.

Auch im Japanischen können in der Regel nur die drei Wortarten Verb, Adjektiv und Nomen die Funktion des Prädikats in einem Satz einnehmen. In dieser Lektion beschäftigen wir uns ausschließlich mit Sätzen mit verbalem Prädikat.
(Lektion 3: Satz mit nominalem Prädikat; Lektion 5: Satz mit verbaladjektivischem Prädikat, Lektion 6: Satz mit nominaladjektivischem Prädikat)

Das Nomen

Nomen

Das japanische Nomen („Substantiv“) kennt weder die Deklination (z.B. das Haus, des Hauses, dem Haus) noch die formale Unterscheidung von Singular und Plural und auch keinen Artikel (das Haus, ein Haus). Das Nomen ist, kurz gesagt, unveränderlich. Das Nomen „pan“ (パン Brot) kann demnach bedeuten: „das Brot“, „ein Brot“, „Brote“, und ein japanischer Satz mit zwei Nomina (z.B. „Sensei wa pan o kaimasu“: bestehend aus den Hauptelementen Lehrer - kaufen - Brot) kann so gesehen u.a. folgende Bedeutungsvariationen im Deutschen bekommen:

Der Lehrer kauft Brot(e).
Ein Lehrer kauft Brot(e).
(Die) Lehrer kaufen Brot(e).
Die Lehrerin kauft Brot(e).
Eine Lehrerin kauft Brot(e).
(Die) Lehrerinnen kaufen Brot(e). etc. etc.

Da jedoch jeder geschriebene oder gesprochene Satz im Kontext steht, kann in der Regel für jeden japanischen Satz eine recht eindeutige deutsche Entsprechung gefunden werden.
Im Übrigen gehören im Japanischen folgende Wörter zur Kategorie des Nomen:

  1. Bezeichnung von Sachen (im weitesten Sinn)
    (Berg (やま), Mensch (ひと), Student 学生(がくせい), Katze (ねこ), Herz (こころ), Gedanke (かんが)え, Sprachkurs 語学(ごがく)コース, etc.)
  2. Orts-, Personen- und sonstige Eigennamen
    (Tokyo 東京(とうきょう), Duisburg デュイスブルク, Max Weber マックス・ウェーバー, Eiffelturm エッフェル(とう))
  3. Zahlen und Zahlwörter
    (zwanzig 二十(にじゅう), zwei Stück (ふた)つ, 5 Gramm 5 グラム, Nr. 8 第八(だいはち), etc.)
  4. Pronomen ( Personal-, Demonstrativ-, Fragepronomen, etc.)
    (ich (わたし), er (かれ), dies これ, hier ここ, wann いつ, welches どれ, etc.)
  5. Nähre Bezeichnung der Lage
    (oben (うえ), unten (した), links (ひだり), rechts (みぎ), innen (なか), hinten (うし)ろ, zwischen (あいだ), etc.)


Subjekt

Das Subjekt, d.h. das nominale Wort, das im Deutschen normalerweise als Ausgangspunkt einer Äußerung steht, bleibt im Japanischen oft unerwähnt. Die erste und zweite Person des Personalpronomens werden sogar fast immer weggelassen. Der Japaner empfindet es als besonders unhöflich, wenn das „Ich“ oder das „Du/Sie“ in der Rede bzw. im geschriebenen Text zu oft vorkommt. Das viele „Ich“ wird als Egozentrismus, und das häufige „Du/Sie“ wie ein „Verhör“ aufgenommen.
Das Subjekt, das in vielen Sprachen als eines der wichtigsten Bausteine eines Satzes gilt, hat also im Japanischen, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Bedeutung. Konstruktionen wie Subjekt - Prädikat - Objekt (S-P-O), die den Ausgang fast aller europäischen Sprachen ausmachen, kommen im Japanischen höchst selten vor, wobei als „Idealform“ die Verbindung [Subjekt]-Objekt-Prädikat (S-O-P) die Regel ist. „Ich gehe in die Bibliothek“ lautet im Japanischen: Tosho-kan e ikimasu (Bibliothek in gehen) 図書館へ行きます.

Die Partikeln

Die Partikel sind eine besondere Wortart im Japanischen, die zur Kennzeichnung der Beziehung einzelner Wörter im Satz dienen. Sie decken in etwa die Funktionen der Präpositionen und Deklinationsendungen im Deutschen ab. Die Zahl der Partikeln ist überschaubar, da jeder einzelne Partikel mehrere Funktionen erfüllen kann. Die Partikeln sind unveränderlich, stehen meistens nach einem Nomen und geben dessen Funktion im Satz (z.B. Objekt, Subjekt, Thema etc.) an. Wegen ihrer nachgestellten Position nennt man sie auch Postpositionen. Ein häufiger Fehler bei der Satzbildung (in der geschriebenen Sprache) ist das Vergessen von Partikeln. Wie wichtig aber der Partikel in der geschriebenen Sprache ist, macht das folgende Beispiel deutlich:
Wenn man die Wörter „Mutter“ - „Kind“ - „Buch“ - „lesen“ nach den Regeln der japanischen Grammatik mit bestimmten Partikeln versieht, entstehen Sätze sehr verschiedener Aussagekraft. Dabei werden, wie die untere Satzreihe deutlich macht, diese vier Wörter weder von der Wortstellung her noch in der jeweiligen Gestalt verändert.

Vokabelliste: Mutter = 母(はは), Kind= 子供(こども), Buch = 本(ほん), lesen = 読む(よむ)
Partikel: は、に、を、や、と、が、も、で

Versuchen Sie nicht, die einzelnen Sätze zu entziffern. Konzentrieren Sie sich allein auf die „kleinen Unterschiede“ der jeweiligen japanischen Sätze, nämlich die unterstrichenen Partikeln, die gewaltige Veränderungen des Satzinhalts (siehe deutsche Übersetzung) hervorrufen:

 子供 本 読む。   Die Mutter liest dem Kind ein Buch (vor).
 子供に 本を 読む。   Die Mutter (und keine andere Person) liest dem Kind ein Buch (vor).
母と 子供 本を 読む。   Die Mutter und das Kind lesen ein Buch.
母と 子供 本を 読む。   Mütter und Kinder lesen Bücher.
 子供 本を 読む。   Das Kind liest der Mutter ein Buch (vor).
母に 子供 本を 読む。   Der Mutter liest das Kind ein Buch vor.
 子供が 本を 読む。   Mütter, Kinder und andere lesen Bücher.
母や 子供 本を 読む。   Mütter, Kinder und andere pflegen Bücher zu lesen.
 子供 本を 読む。   Sowohl Mütter als auch Kinder lesen Bücher.
 子供 本を 読む。   Jemand liest der Mutter und dem Kind ein Buch vor.
 子供と 本を 読む。   Die Mutter liest mit dem Kind ein Buch.
 子供と 本を 読む。   Die Mutter (und keine andere Person) liest mit dem Kind ein Buch.
 子供と 本を 読む。   Jemand liest mit Müttern und Kindern ein Buch.
 子供と 本を 読む。   Auch Mütter lesen mit Kindern Bücher.
 子供 本 読む。   Die Mutter und das Kind lesen (etwas) im Buch (nach).
母と 子供 本で 読む。   Mütter und Kinder lesen (etwas) im Buch (nach).
 子供は 本で 読む。   Mütter und Kinder pflegen etwas im Buch nachzulesen.
 子供 本で 読む。   Sowohl Mütter als auch Kinder lesen etwas im Buch nach.

Manche Partikeln sind miteinander kombinierbar, so dass diese Satzreihe noch wesentlich erweitert werden kann. Des Weiteren können die Nomen (Mutter, Kind, Buch) jeweils mal im Plural und mal im Singular stehen. („Mütter lesen Kindern Bücher (vor).“, „Die Mutter liest den Kindern ein Buch (vor).“ etc. etc.)
Der Sinn dieser Reihe liegt aber nicht in der abschreckenden Länge. Sondern: Der Lernende sollte möglichst frühzeitig einsehen, dass die japanischen Nomen mit Partikeln, und zwar (möglichst) mit den richtigen zu versehen sind. In der gesprochenen Sprache werden Partikeln nie so deutlich wie etwa im Unterricht ausgesprochen. Häufig werden sie eher „verschluckt“, da für den Muttersprachler eine Betonung der Partikeln höchst ungewöhnlich („Ausländer-japanisch“) klingen würde.

Der Partikel „o“ (を)

ビールを飲みます。 bīru o nomimasu.   Ich werde Bier trinken.

Der Partikel o (を geschrieben, nicht お!) zeigt im Normalfall an, dass das vorangehende Nomen in der Funktion des direkten Objekts (im Deutschen: der Akkusativ) steht. Die allgemeine Formel für einen Satz mit direktem
Objekt lautet:
Nomen plus „o“ plus Verb.  N o V 
weitere Beispiele von Sätzen mit direktem Objekt:

仕事をします。   shigoto o shimasu.   Ich werde Arbeit verrichten.
買い物をしました。   kaimono o shimashita.   Ich habe Einkäufe gemacht.
映画を見ます。   eiga o mimasu.   Ich werde einen Film sehen.
本を買います。   hon o kaimasu.   Ich werde ein Buch kaufen.
パンを食べました。   pan o tabemashita.   Ich habe Brot gegessen.
ジュースを飲みました。   jūsu o nomimashita.   Ich habe Saft getrunken.


Der Partikel „ni“ (に)

日本に行きます。 nihon ni ikimasu.   Ich werde nach Japan gehen. (fahren)

Dieser Partikel zeigt einen Ort an, der genauer gesagt einen Zielpunkt darstellt. Der Partikel ni (に) entspricht den deutschen für Ortsangaben gebrauchten Präpositionen „nach“, „zu“, „in“.
Neben dem lokalen Gebrauch dient der Partikel ni auch zur temporalen Markierung des Zeitpunkts (Lektion 4). Zurzeit können wir diesen Partikel nur in Sätzen mit dem Inhalt „Ich gehe/fahre nach ...“ bzw. „ich kehre zurück nach ...“ benutzen. Die allgemeine Formel für einen Satz mit dem lokal benutzten „ni“ lautet:
Nomen plus „ni“ plus Verb.  N ni V 

Beispiele:

レストランに行きます。   resutoran ni ikimasu.   Ich werde ins Restaurant gehen.
会社に行きました。   kaisha ni ikimashita.   Ich ging zur Firma.
映画館に行きます。   eigakan ni ikimasu.   Ich werde ins Kino gehen.
家に帰ります。   uchi ni kaerimasu.   Ich werde nach Hause (zurück)gehen.
デパートに行きます。   depāto ni ikimasu.   Ich werde ins Kaufhaus gehen.


Der Partikel „e“ (へ)

日本へ行きます。 nihon e ikimasu.   Ich werde nach Japan gehen. (fahren)

Im Gegensatz zu „ni“ zeigt der Partikel „e“ (in Hiragana へ und nicht え geschrieben, aber dennoch „e“ ausgesprochen!) eher die Zielrichtung an und kann mit der etwas veralteten lokal gebrauchten Präposition „gegen“ oder „gen“ (z.B. „die Schwäne zogen gen Süden“) im Deutschen verglichen werden. Da oft bei Ortsangaben unklar bleibt, ob es sich um eine Richtungs- oder Zielangabe handelt (Ich fahre nach Japan → Ich fahre in Richtung Japan, d.h. nach Osten, oder bis genau zu dem Punkt, der auf der Landkarte Japan darstellt), lassen sich ni und e meistens austauschen (eine temporale Angabe mit e ist nicht möglich, da die Zeit an sich keine Richtung ist.).
Die allgemeine Formel für einen Satz mit dem lokal benutzten „e“ lautet:
Nomen plus „e“ plus Verb.  N e V 

Beispiele:

レストランへ行きます。   resutoran e ikimasu.   Ich werde ins Restaurant gehen.
会社へ行きました。   kaisha e ikimashita.   Ich ging zur Firma.
映画館へ行きます。   eigakan e ikimasu.   Ich werde ins Kino gehen.
家へ帰ります。   uchi e kaerimasu.   Ich werde nach Hause (zurück)gehen.
デパートへ行きます。   depāto e ikimasu.   Ich werde ins Kaufhaus gehen.


Die Partikeln „kara“ und „made“ (から・まで)

ドイツから来ました。 doitsu kara kimashita.   Ich komme aus Deutschland.

kara entspricht dem deutschen Wort „von“ bzw. „aus“. Dieses Wort kann zwar wie im Deutschen auch temporal (Lektion 8) benutzt werden, aber in dieser Lektion wird kara ausschließlich lokal benutzt. Die allgemeine Formel für einen Satz mit dem lokal benutzten „kara“ lautet:
Nomen plus „kara“ plus Verb.  N kara V 

Beispiele:

会社から帰ります。   kaisha kara kaerimasu.   Ich werde aus der Firma zurückkehren.
日本から来ます。   nihon kara kimasu.   Er wird aus Japan kommen.
大学まで行きます。 daigaku made ikimasu.   Ich werde bis zur Universität gehen.

made entspricht dem deutschen Wort „bis“. Auch dieses Wort kann verschiedenes anzeigen, wird aber hier nur zunächst als Ortsangabe benutzt. Die allgemeine Formel für einen Satz mit dem lokal benutzten „made“ lautet:
Nomen plus „made“ plus Verb.  N made V 

Beispiele:

日本まで行きます。   nihon made ikimasu.   Ich werde bis nach Japan gehen.
ドイツまで来ました。   doitsu made kimashita.   Ich bin bis nach Deutschland gekommen.


Kombination aus kara und made:

家から会社まで行きます。 uchi kara kaisha made ikimasu.   Ich werde von zu Hause bis zur Firma gehen

Die oben beschriebenen Partikeln werden häufig als Kombination ...kara ...made (von ... bis ...) benutzt. Sie dienen als Orts- und Zeitangabe (auch im übertragenen Sinn „Von der Wiege bis zur Bahre“, „vom Streichholz bis zu teurem Schmuck“ etc.). Je nach Kontext kann die Übersetzung dieser Partikel stark variieren: „von/ab/aus/angefangen mit“ … „bis/bis nach/bis hin zu“ Die allgemeine Formel für einen Satz mit dem lokal benutzten „kara-made“ lautet:
Nomen plus „kara“ plus Nomen plus „made“ plus Verb.  N1 kara N2 made V 

Beispiele:

家から大学まで行きました。   Ich bin von zu Hause bis zur Universität gegangen.
uchi kara daigaku made ikimashita.  
ケルンからベルリンまで行きます。   Ich werde von Köln bis nach Berlin fahren.
kerun kara berurin made ikimasu.  


Sonderformen:

水からお酒まで飲みました。   Ich habe von Wasser bis zum Reiswein (alles) getrunken.
mizu kara osake made nomimashita.  
新聞から読みます。   Ich werde zuerst die Zeitung lesen. (Mit der Zeitung beginnen)
shinbun kara yomimasu.  
本まで買いました。   Ich habe (alles Mögliche) bis hin zu Büchern gekauft.
hon made kaimashita.


Der Partikel „de“ (で)

レストランでご飯を食べました。 resutoran de gohan o tabemashita.
Ich habe in einem Restaurant eine Mahlzeit eingenommen.

Dieser Partikel zeigt den Ort an, an dem eine Handlung geschieht. Im Gegensatz zu „ni“, der lediglich den Ort anzeigt, wird mit „de“ noch zusätzlich eine dort erfolgende Aktion markiert („in ... etwas tun“). Meistens erscheint in einem kompletten Satz noch eine Objektmarkierung. Die allgemeine Formel für einen Satz mit „de“ lautet:
Nomen plus „de“ plus Verb.  N de V  bzw. mit Objektmarkierung  N1 de N2 o V 
Beispiele:

日本で買いました。   nihon de kaimashita.   Ich habe (es) in Japan gekauft.
東京で魚を食べました。   tōkyō de sakana o tabemashita.   Ich habe in Tokyo Fisch gegessen.
映画館で映画を見ました。   eigakan de eiga o mimashita.   Ich habe im Kino einen Film gesehen.
家でコーヒーを飲みます。   uchi de kōhī o nomimasu.   Ich werde zu Hause Kaffee trinken.
デパートで買い物をします。   depāto de kaimono o shimasu.   Ich werde im Kaufhaus Einkäufe machen.


Der Fragepartikel „ka“ (か)

本を読みますか。はい、(本を)読みます。
hon o yomimasu ka. hai, (hon o) yomimasu.
  Lesen Sie Bücher? Ja, ich lese (Bücher).
 
何を食べますか。肉を食べます。
nani o tabemasu ka. niku o tabemasu.
  Was essen Sie? Ich esse Fleisch.
 

Im Gegensatz zu den bisher erwähnten Partikeln, die alle einem Nomen nachgestellt wurden und den Kasus anzeigten, bezieht sich der Fragepartikel „ka“ auf den gesamten Satz. Er verwandelt alle japanischen Sätze in Fragesätze. Im Japanischen erfolgt bei Fragesätzen keine Änderung der Wortstellung. Das Fragezeichen ist ebenfalls streng genommen unbekannt. Ein Aussagesatz wie „bīru o nomimasu“ (ich trinke Bier) wird durch den Partikel „ka“ zum Fragesatz: „bīru o nomimasu ka“ (Trinken Sie/trinkst Du/trinkt sie Bier? etc.). Wird der Fragesatz ausgesprochen, so liegt die Betonung (genauer, die Anhebung des Lautes) allein bei dem Fragepartikel „ka“.

ka.   か。  
bīru o nomimasu   ビールを飲みます   Trinken Sie Bier?

Ganz im Gegensatz zum Deutschen, wo in der Antwort oft alle Teile der Frage wiederholt werden, pflegt man im Japanischen möglichst alle überflüssigen (d.h. schon in der Frage erwähnten) Elemente in der Antwort wegzulassen. Prädikate bleiben jedoch immer erhalten. Die Wiederholung eines bestimmten, in der Frage enthaltenen Wortes, stellt eine extrem starke Hervorhebung dieses Wortes dar. Die Antwort zur obigen Frage lautet statt: „Hai, bīru o nomimasu.“ (Ja, ich trinke Bier.) einfach:

hai, nomimasu.   はい、飲みます。   Ja, ich trinke.

beachte:
Vor allem in der Umgangssprache operiert man bei Fragen oft auch ohne den Partikel „ka“. Hierbei bedient man sich der „Hebung“ des allerletzten Lautes (z.B. bīru o nomimasu. Trinken Sie Bier?). Diese Art der Betonung erfordert jedoch eine gezielte Ausspracheübung.


Fragesatz

Die Entscheidungsfrage

ビールを飲みますか。はい、飲みます。
bīru o nomimasu ka. Hai, nomimasu.
  Trinken Sie Bier? Ja, ich trinke (Bier).
 

Fragen, die normalerweise mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden (sog. Entscheidungsfragen), besitzen im Satz ein nominales „Stichwort“ (z.B. Bier). Wenn Sie eine Entscheidungsfrage mit „ja“ beantworten wollen, brauchen Sie nur dem „hai“ (はい) das Prädikat des Fragesatzes (z.B. nomimasu) folgen zu lassen. Die Verneinung wird erst in Lektion 2 eingeführt, so dass wir im Augenblick, abgesehen von einem schlichten „Nein“= iie (いいえ), nur eine bejahende Antwort mit „hai ... “ (はい) geben können.

Beispiele:

日本に行きますか。   Nihon ni ikimasu ka.   はい、行きます。   hai, ikimasu.
家へ帰りますか。   uchi e kaerimasu ka.   はい、帰ります。   hai, kaerimasu.
大学まで行きましたか。   daigaku made ikimashita ka.   はい、行きました。   hai, ikimashita.
ワインを飲みましたか。   wain o nomimashita ka.   はい、飲みました。   hai, nomimashita.
デパートで買いましたか。   depāto de kaimashita ka.   はい、買いました。   hai, kaimashita.


Die Ergänzungsfrage

どこへ行きますか。 大学へ行きます。
doko e ikimasu ka. daigaku e ikimasu.
  Wo gehen Sie hin? Ich gehe zur Universität.
 

Fragesätze, die ein Fragepronomen (z.B. wann, wo, wie, warum, woher etc.) besitzen, werden bei der Antwort durch ein bestimmtes Stichwort ergänzt, daher auch die Bezeichnung „Ergänzungsfrage“. In dieser Lektion wurden zwei Fragepronomen (Pronomen sind im Japanischen vollwertige Nomen und werden von Partikeln begleitet)
eingeführt:

doko (どこ wo/welcher Ort) und nani (なに was; in Kanji geschrieben: 何).
Das letztere wird je nach lautlicher Umgebung auch als „nan“ ausgesprochen.

どこで買いますか。   doko de kaimasu ka.   Wo kaufen Sie ein?
デパートで買います。   depāto de kaimasu.   - Ich kaufe im Kaufhaus ein.
何を見ますか。   nani o mimasu ka.   Was sehen Sie?
映画を見ます。   eiga o mimasu.   - Ich schaue mir einen Film an.
何を食べましたか。   nani o tabemashita ka.   Was haben Sie gegessen?
パンを食べました。   pan o tabemashita.   - Ich habe Brot gegessen.
どこから来ましたか。   doko kara kimashita ka.   Wo kommen Sie her?
ドイツから来ました。   doitsu kara kimashita.   - Ich komme aus Deutschland.
どこまで行きますか。   doko made ikimasu ka.   Wo gehen Sie hin?
会社まで行きます。   kaisha made ikimasu.   - Ich gehe bis zur Firma.
どこで仕事をしますか。   doko de shigoto o shimasu ka.   Wo verrichten Sie Ihre Arbeit?
会社で仕事をします。   kaisha de shigoto o shimasu.   - In der Firma (verrichte ich meine Arbeit).

beachte:
Die einfachste Art, in einem Dialog eine korrekte Antwort auf eine beliebige Frage zu geben, ist, wie Sie an den Beispielsätzen festgestellt haben, den Satzbau des Fragesatzes „stur“ zu wiederholen. Häufige Fehler sind dabei a.) zu vergessen, das „ka“ wegzulassen (wodurch eine Art Gegenfrage entsteht) Frage: Doko de terebi o mimasu ka. Antwort: Uchi de terebi o mimasu ka. (Die korrekte Antwort lautet: Uchi de mimasu. und b.) das Tempus durcheinander zu bringen: Frage: Doko de terebi o mimashita ka. Antwort: Uchi de mimasu. (richtig heißt es: Uchi de mimashita.)


Zusammenfassung (第1課)

  1. Satz mit verbalem Prädikat
    • 3 Verbklassen: 弱V , 強V und 不V
    • Verb = wichtigster Träger von Informationen
    • mehrere Informationen können an den Verbstamm angehängt werden („Lokomotive“)
    • 弱V = i- oder e-Laut am Ende des Verbstamms + ru (Lexikonform) oder sonstige Formen
    • 強V = 9 verschiedene u-Laute bei der Lexikonform
               9 verschiedene i-Laute bei der masu-Form
    • 不V = kuru und suru
    • masu-Form =allgemein höfliche Sprachebene; Bedeutung: Zukunftsaspekt, nicht „-ing-Form“
    • mashita = Perfektform
    • Prädikate stehen am Ende eines Satzes: „(S -) 0-P“
    • nicht nur Verben können Prädikate ausmachen (verbal-adjektivisch-nominal)
  2. Nomen
    • keine Deklination
    • das japanische Nomen ist vielfältiger als das deutsche Substantiv
    • personenbezogenes Subjekt bleibt im Japanischen oft unerwähnt: „[S]- 0- P“
  3. Partikel
    • etwa: Präposition und Deklinationsendung im Deutschen
    • steht nach einem Wort (zumeist Nomen): Postposition
    • ein Satz ohne Partikel ist unverständlich (→ „Mutter Kind Buch lesen“)
    • o: direktes Objekt; - ni: Zielpunkt (Zeitpunkt); - e: Zielrichtung
    • kara-made: von-bis (Ort; Zeit; auch einzeln verwendbar) - de: Ort der Handlung
    • ka: ersetzt das Fragezeichen.
    • Partikelkombinationen sind möglich
  4. Fragesatz
    • am Satzende steht normalerweise der Partikel „ka“
    • Satzstellung bleibt konstant
    • Entscheidungsfrage: mit hai (ja) oder iie (nein) beantwortbar
    • Ergänzungsfrage: enthält Fragepronomen (nani, doko etc.), Antwort enthält ein Stichwort
    • aus dem Kontext klar hervorgehende Satzelemente werden bei Antworten nicht mehr wiederholt. (Ausnahme: Prädikat)